Meisterin werdenKarriere für Frauen
Das Handwerk braucht Frauen, die ihre berufliche Entwicklung selbst in die Hand nehmen, denn ...
- Ein Meistertitel steigert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bedeutet oft bessere Verdienstmöglichkeiten.
- Sie haben die Möglichkeit, selbst einen Betrieb zu gründen.
- Sie können einen bestehenden Betrieb übernehmen, denn viele Betriebe suchen dringend eine Nachfolge.
- Als Meisterin sind Sie Expertin Ihres Gewerks. Sie können komplexe Aufgaben übernehmen und selbstständig Entscheidungen treffen.
- Sie dürfen selbst ausbilden. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchssicherung und fördern eine neue Generation von Handwerker*innen.
- Als Meisterin steht Ihnen auch die Fortbildung zur Geprüften Betriebswirtin (HwO) im Handwerk offen. Dieser Abschluss ist dem akademischen Masterabschluss gleichgestellt.
Orientierung und Förderung
Das Projekt Traumjob Handwerk informiert über die Bedingungen und Perspektiven der Aufstiegsfortbildung. Wir begleiten und unterstützen Sie bei Ihrer Laufbahnplanung, sodass Sie sicher die nächsten Karriereschritte einleiten können. Während der Meistervorbereitung gehen wir auf Ihre Fragen und Herausforderungen ein.
Hospitation: Einblick in Führungsebenen
Sie möchten einen Einblick in die Aufgaben auf Meisterebene erhalten? Wir helfen Ihnen dabei, einen geeigneten Betrieb für eine Hospitation zu finden und begleiten Sie währenddessen.
Finanzielle Förderung
Über das Aufstiegs-BAföG kann ein Darlehen in Höhe der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren beantragt werden, mindestens 50 % dieser Summe werden als Zuschuss gezahlt. Nach erfolgreicher Prüfung können weitere 25 % des Darlehens erlassen werden. Für Fortbildungen in Vollzeit kann zusätzlich ein 100 % -Zuschuss zum Lebensunterhalt beantragt werden. Hinzu kommen weitere Fördermöglichkeiten, wie z. B. die Meisterprämie.
Vorbild werden
Es gibt sie noch, die Klischees, wonach Frauen nicht für das Handwerk gemacht seien. So heißt es bisweilen „Frauen wollen nicht ins Handwerk“ oder „Männer sind die besseren Handwerker“. Gut ausgebildete Handwerkerinnen wollen diese Vorurteile nicht mehr hinnehmen und das Handwerk von überholten Rollen- und Klischeebildern befreien.
Immer mehr Handwerkerinnen beweisen das Gegenteil: ob selbstständig oder im Team, täglich stellen sie ihre Arbeit erfolgreich unter Beweis. Frauen im Handwerk üben ihre Berufe oft mit großer Erfüllung aus, auch weil sie am kompletten Erstellungsprozess beteiligt sind. Sie bewerten ihre Tätigkeiten als sinnstiftend, denn durch ihre Arbeit werden praktische Lösungen für die Bedarfe von Menschen kreiert.
Junge Frauen wollen spannende Berufsbilder entdecken
Damit mehr Schüler*innen die abwechslungsreiche Bandbreite an Handwerksberufen kennenlernen, stellen engagierte Handwerkerinnen ihre Berufe auf Schul- und Ausbildungsveranstaltungen und in sozialen Medien vor. Sie klären über gängige Stereotype auf und zeigen, dass das Handwerk durch ihre Arbeit an Vielfalt und Talenten gewinnt.
Bente Klatte, Orthopädietechnik-Mechanikerin
Bente Klatte ist Orthopädietechnik-Mechanikerin mit Begeisterung für ihr Handwerk. An ihrem Beruf liebt sie, handwerkliche Arbeit und soziale Kompetenz miteinander zu verbinden, um ihren Klient*innen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. Oft können Menschen ihren Beruf nicht richtig einordnen. Deshalb ist es ihr wichtig, ihre Tätigkeit vorzustellen und darüber aufzuklären, wie vielfältig und komplex Handwerk ist. Als Vorbild im Handwerk nutzt sie Gelegenheiten wie Schulveranstaltungen und soziale Medien, um jungen Menschen ihren Beruf vorzustellen und Vorurteile gegenüber Frauen im Handwerk abzubauen.
Angehende Meisterinnen: Lisa Derda, Fahrzeuglackiererin
Die Fahrzeuglackiererin möchte ihr Fachwissen erweitern und mehr Verantwortung im Job übernehmen. Deshalb hat sie direkt nach ihrer Ausbildung parallel die Fortbildungen zur Meisterin und Technikerin begonnen. Sie möchte sich in der Männerdomäne ihres Berufs durchsetzen und ein ermutigendes Statement setzen: „Frauen sollen sich nicht aufgrund ihres Geschlechts kleiner machen. Sie haben eine Stimme und genauso einen Platz im Handwerk verdient wie Männer.“ Ihr ist bewusst, dass sie als Fahrzeuglackiererin noch eine von wenigen Frauen in ihrem Gewerk ist. Genau das motiviert sie, voran zu gehen und sich mit ihrem Beruf zu zeigen. Mit Leidenschaft für ihr Gewerk, Eigeninitiative und Rückhalt durch Freunde und Familie bereitet Lisa Derda in ihrer Meister- und Technikerfortbildung eine vielversprechende Laufbahn vor.
Handwerkerinnen Netzwerk
Die Handwerkskammer bietet ca. viermal jährlich ein kostenfreies Netzwerktreffen für Frauen im Handwerk an. Das Netzwerk ist für alle Frauen im Handwerk geöffnet – von der Auszubildenden bis zur Unternehmerin. Das Netzwerk soll dem persönlichen Austausch dienen und einzelne Fachthemen näher vertiefen.
Infostunde zur Ausbildung für Frauen
Die Infostunde bietet jungen Frauen die Gelegenheit, sich einen Überblick über eine Ausbildung und berufliche Perspektiven als Handwerkerin zu verschaffen. Sie lernen verschiedene Gewerke und Berufsbilder kennen und werden auch über Entwicklungsmöglichkeiten zur Meisterin, Technikerin oder Betriebswirtin im Handwerk informiert.
Schnupperkurse für Schülerinnen im Betrieb anbieten
Als Ausbilderin oder Personalentscheiderin möchten Sie einen Beitrag zur praxisnahen Orientierung junger Menschen im Handwerk leisten und in Kontakt mit dem potenziellen Handwerksnachwuchs kommen? Mit Schnupperkursen in Ihrem Betrieb können Sie Schüler*innen ab Jahrgang 9 erlebnisorientiert Informationen über das Gewerk vermitteln. Die Schulberaterinnen von Traumjob Handwerk koordinieren in Abstimmung mit Ihnen den Einsatz von Schulgruppen.
Förderung: Das Projekt „Traumjob Handwerk“ wird von der Europäischen Union und von der Freien und Hansestadt Hamburg finanziert. Laufzeit: 01.01.2021-31.12.2024