Ausbildungsberufe im Handwerk von A-Z: Ausbaufacharbeiter*in
iStockphoto.com | seregam

Ausbildungsberufe im Handwerk von A-ZAusbaufacharbeiter*in

Als Ausbaufacharbeiter*in sorgst du dafür, dass die Innenwände von Wohnungen, Verwaltungs- oder Gewerbe- und Industriegebäude gut aussehen - und ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen. 

Dazu gehst du auf die Baustelle, wenn der Rohbau eines Neubaus bereits fertig ist. Aber auch bei Sanierungen, Modernisierung und Instandsetzungen von alten Gebäuden wird die*der Ausbaufacharbeiter*in gebraucht. Du arbeitest zum Beispiel für Zimmereibetriebe, Isolierbauunternehmen, für Fachbetriebe der Fußbodentechnik oder für Stuckateurbetriebe. 
Du bist das Multitalent beim Innenausbau und errichtest beispielsweise Innenwände aus Gipskartonplatten, trägst Putz auf oder verlegst Fliesen. Du stellst Holzkonstruktionen und Estriche her, führst Stuckarbeiten durch, baust Dämmstoffe für den Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz ein und stellst Bauteile im Trockenbau her. Damit nicht genug: Die*der Ausbaufacharbeiter*in richtet die Baustellen ein, sichert sie ab und bereitet die entsprechenden Materialien und Teile für den Innenausbau vor. 

Die Lehre eröffnet viele Möglichkeiten: Du kannst noch die Ausbildung zur*zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger*in, Stuckateur*in, Zimmerer/Zimmerin, Estrichleger*in, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer*in oder Trockenbaumonteur*in  dranhängen.



Für die Berufsausbildung ist kein formaler Schulabschluss vorgeschrieben. Die Anforderungen werden vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb festgelegt. Neben dem vom Ausbildungsbetrieb gewünschten Schulabschluss sind sehr häufig die Motivation und Leistungsbereitschaft entscheidende Einstellungskriterien. Auch bereits absolvierte (Schul-) Praktika sind oft von Vorteil.

Junge Leute mit Fingerspitzengefühl und Sinn für die moderne Bautechnik sollten: 

  • körperlich fit sein 
  • technisches und handwerkliches Verständnis haben 
  • gerne im Team arbeiten 
  • bereit sein, auf wechselnden Baustellen zu arbeiten

Gegenstand der gemeinsamen Berufsausbildung in den Ausbildungsberufen Hochbaufacharbeiter*in, Ausbaufacharbeiter*in und Tiefbaufacharbeiter*in sind mindestens die folgenden gemeinsamen Fertigkeiten und Kenntnisse:

  • Grundkenntnisse der Baustelleneinrichtungen, des Baustellenablaufs und der Baustellensicherungsmaßnahmen
  • Arbeitsschutz und Unfallverhütung
  • Grundfertigkeiten der Handhabung der Werkzeuge, Baugeräte und Baumaschinen
  • Handhaben einfacher Vermessungsgerät
  • Grundkenntnisse der Bodenarten, Böschungen, Baugruben und Gräben, der Herstellung von Aushub und der einfachen Aus- und Absteifungen
  • Grundkenntnisse der Hausentwässerung, Oberflächenentwässerung, Kanalisation und des Einbaus von Kanalisationsrohren
  • Herstellen einfacher Holzverbindungen, Schalungen und Formen
  • Herstellen einfacher Baukörper aus künstlichen Steinen und Bauplatten, von Leichtbauwänden und abgehängten Decken
  • Herstellen von Mörtel- und Betonmischungen
  • Herstellen einfacher Bewehrungen und Stahlbetonbauteile
  • Herstellen von einfachem Wandputz und von Zementestrich
  • Herstellen von Sperrungen und Dämmungen
  • Einbauen und Verlegen von Formstählen, Verbindungs- und Befestigungsmitteln
  • Schließen von Schlitzen, Aussparungen und Durchbrüchen
  • Transportieren und Einbauen einfacher Fertigteile
  • Grundfertigkeiten der Kunststoffbearbeitung und -verarbeitung
  • Ansetzen von Fliesen und Platten
  • Grundfertigkeiten des Tiefbaus, insbesondere des erdverlegten Rohrleitungs-, des Kanal-, Brunnen- und Straßenbaus
  • Aufstellen einfacher Arbeits- und Schutzgerüste
  • Lesen und Anfertigen einfacher Zeichnungen, Skizzen und Verlegepläne

Besonderer Teil des Ausbildungsberufsbildes für Ausbaufacharbeiter*in

  • Handhaben der Werkzeuge, Geräte und Maschinen, insbesondere für Ausbauarbeiten
  • Grundkenntnisse der Arbeitsplanung
  • Kenntnisse der Stoffe und Materialien für den Ausbau
  • Bearbeiten der Stoffe und Materialien für den Ausbau einschließlich Oberflächenbehandlung
  • Herstellen von Bauteilen für den Ausbau
  • Einbauen und Montieren von Materialien, Bauteilen und Fertigteilen
Dauer der Ausbildung:
Die Stufenausbildung Bauwirtschaft dauert insgesamt 36 Monate. Die Ausbildung in der ersten Stufe zum/zur Ausbaufacharbeiter*in dauert 2 Jahre (24 Monate). 

Ausbildungsvergütung:
Ab 01.05.2024
1. Ausbildungsjahr: 1.080,00 Euro
2. Ausbildungsjahr:
1.300,00 Euro

Ausbildungsvergütung:
Ab 01.04.2026
1. Ausbildungsjahr: 1.122,00 Euro
2. Ausbildungsjahr: 1.351,00 Euro

Prüfungen:
Zwischenprüfung:
Ist am Ende des ersten Ausbildungsjahres durchzuführen.
Abschlussprüfung: Findet am Ende der Ausbildungszeit statt.

Zuständig für die Durchführung der Prüfung: 
Bau-Innung Hamburg

Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es bundeseinheitliche Ausbildungsordnungen. Darin sind z. B. Ausbildungsdauer, Inhalte und Prüfungsanforderungen geregelt. Die aktuellen Ausbildungsordnungen gibt es über das Bundesinstitut für Berufsbildung.

Zu den Ausbildungsordnungen