
17.04.2025HHX Frühjahrsumfrage: Konjunkturimpulse überfällig
Im vergangenen 1. Quartal 2025 schätzten Hamburger Handwerksbetriebe ihre Lage schlechter ein als im Herbst 2024, während sich der auch die Erwartungen abbildende Geschäftsklima-Index HHX saisonbedingt geringfügig verbesserte. Für eine breite wirtschaftliche Belebung nötige Wachstumsimpulse fehlen nach wie vor
Hamburg, 17. April 2025 – Die Stimmung im Hamburger Handwerk ist äußerst gedämpft, bei verhaltener Lageeinschätzung und nur wenig Aufhellung, was die künftig Geschäftssituation betrifft. Für eine breite wirtschaftliche Belebung nötige Wachstumsimpulse fehlen weiterhin: Das ist das Ergebnis des Konjunkturberichts für das Hamburger Handwerk im Frühjahr 2025 in Form des exklusiven Hamburger Handwerksindex der Handwerkskammer, kurz: HHX.
Der Geschäftsklimaindikator HHX betrachtet und bewertet die konjunkturelle Entwicklung über einen längeren Zeitraum. Die Handwerkskammer Hamburg ermittelt den Index zweimal im Jahr im Rahmen ihrer Frühjahrs- sowie Herbstkonjunkturumfrage.
Der aktuelle HHX skizziert die Entwicklung des Geschäftsklimas im Hamburger Handwerk für den Zeitraum vom 3. Quartal 2020 bis zum 1. Quartal 2025: Derzeit zeigt das Geschäftsklima im Hamburger Handwerk keine Dynamik. Aktuell werden 117 Indexpunkte erreicht. Der Wert bleibt damit zwar weiterhin oberhalb der Schwelle von 100 Punkten, die eine überwiegend positive von einer überwiegend negativen Beurteilung trennt. Jeglicher Anschluss an den positiven Trend, der sich nach der Corona-Krise abgezeichnet hatte, ist aber ausgeblieben. Der gegenwärtig leichte Anstieg erklärt sich allein durch die in den Index mit einfließenden Geschäftserwartungen, die sich etwas positiver darstellen als noch bei der letzten Konjunkturumfrage.
Das Umfrage-Ergebnis zur Einschätzung der aktuellen Geschäftslage im ersten Quartal 2025: Die Hamburger Handwerkerinnen und Handwerker antworten auf die Frage nach ihrer aktuellen Geschäftslage zurückhaltend. Lag der Anteil der Betriebe, die eine gute Geschäftslage melden, im vergangenen Herbst noch bei 48 Prozent, so sind es aktuell nur noch 42 Prozent. Gleichzeitig erhöht hat sich der Anteil an Unternehmen, die ihre Lage als ausgesprochen schlecht bezeichnen. Der Wert liegt nun bei 18 Prozent. Mit Blick auf die nächsten Monate erwarten 58 Prozent der Handwerksbetriebe weiterhin zwar keine Verbesserung ihres Geschäfts, mehr Unternehmen schätzen allerdings auf der anderen Seite die Chancen für eine wirtschaftliche Belebung etwas optimistischer ein als noch im Herbst.
Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg ordnet ein: „Die aktuelle Wirtschaftslage im Handwerk zeigt leider nach wie vor keine Anzeichen einer Belebung. Allein die Geschäftserwartungen für das nächste Quartal sind weniger pessimistisch als noch im Herbst. Mit Sorge sehen wir, dass im robusten Bauhauptgewerbe weiter anhaltende sowie bei den zuletzt noch relativ starken Handwerken für den gewerblichen Bedarf – z.B. Metall-, Elektromaschinen- und Kälteanlagenbau sowie Feinwerkmechanik – neue Abwärtstendenzen erkennbar sind.
Alle diese Indikatoren untermauern einmal mehr die Dringlichkeit, mit der Bund und Hamburg schleunigst die mittelstandsorientierte Wirtschaftswende einläuten müssen. Die in dieser Hinsicht im in der vergangenen Woche veröffentlichten Koalitionsvertragsentwurf der künftigen Bundesregierung enthaltenen Ansätze greifen aber noch deutlich zu kurz. Wir erwarten, dass der Hamburger Koalitionsvertrag deutlichere Signale für eine Belebung der Handwerkskonjunktur und der Wirtschaft insgesamt sendet.“