22.04.2022Masterplan Handwerk 2030 unterzeichnet
Senat und Handwerkskammer stellten heute den frisch unterzeichneten Masterplan Handwerk 2030 vor. Er schreibt die gemeinsame Strategie für die Handwerkspolitik der nächsten Jahre fest
Hamburg, 22. April 2022 – Der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, der Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Andreas Rieckhof, und Kammerpräsident Hjalmar Stemmann stellten heute im Rahmen einer Pressekonferenz den frisch unterzeichneten Masterplan Handwerk 2030 vor und unterstrichen die Bedeutung des Handwerks für die Stadt.
Handwerksunternehmen in Hamburg sind überwiegend mittelständisch geprägt. Sie erwirtschaften einen jährlichen Nettoumsatz in Höhe von rund 11,6 Mrd. Euro (2019). Der Masterplan Handwerk 2030 ist ein bedeutendes Instrument der Hamburger Mittelstandspolitik, in ihm werden die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit von Senat und Handwerk festgeschrieben. Damit trägt der Masterplan zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Hamburg sowie zur erfolgreichen Entwicklung des Hamburger Handwerks bei. Der Masterplan wurde gemeinsam von der Handwerkskammer (HWK) und den thematisch involvierten Behörden in den letzten Monaten erarbeitet.
Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Hamburg ist eine Stadt des Handwerks – mit vielen modernen und erfolgreichen Betrieben, die wichtige Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen, die unsere Stadt aufbauen und modernisieren. Mit dem Masterplan 2030 unterstützen wir den Nachwuchs, die Bereitstellung neuer Flächen, die Digitalisierung der Betriebe und den Umstieg auf klimafreundliche Technologien. Senat und Handwerkskammer arbeiten Hand in Hand, um das Handwerk zu stärken und den Handwerkerinnen und Handwerkern eine gute Zukunftsperspektive zu geben.“
Senator Michael Westhagemann: „Ich kenne keinen Ausschnitt aus unserer Wirtschaft, der so vielseitig ist. Die Vielfalt der Berufe und der Gewerke ist riesig und entwickelt sich jedes Jahr fort. Trotz dieser Komplexität hat sich der Senat vorgenommen, eine Strategie mit dem und für das Handwerk aufzusetzen. Der Masterplan Handwerk ist das Zeichen dieses Engagements. Einige unterschätzen vielleicht die Bedeutung des Handwerks für unsere Wirtschaft. Wir sprechen über mehr als 100.000 Menschen, die in dieser Stadt im Handwerk arbeiten. In anderen Worten: Rund jeder zehnte Hamburger, der erwerbstätig ist.“
Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann: „Das Handwerk ist im Vergleich zu anderen Branchen weniger anfällig für die Auswirkungen globaler Krisen. Welchen wesentlichen Beitrag es als stabiler Arbeitgeber, Ausbilder, Nahversorger und Ermöglicher der Klimawende für Hamburg leistet, zeigte sich deshalb gerade in den vergangenen Jahren. Die Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern, liegt denn auch im eigenen Interesse der Politik. Ich danke dem Senat für die intensive und konstruktive Zusammenarbeit sowie die Bereitschaft, gemeinsam mit der Handwerkskammer die handwerkspolitischen Themen der Zeit anzupacken. Denn es gibt viel zu tun: Handwerk braucht Nachwuchs, Handwerk braucht Platz, Handwerk muss sich in der Stadt fortbewegen können. Das politische Bekenntnis für ein starkes Handwerk spiegelt sich nun in vielen konkreten Maßnahmen wider – das ist gut.“
Mit dem neuen Masterplan Handwerk 2030 wird angestrebt, zukünftig einerseits flexibler auf Veränderungen reagieren zu können, andererseits die Projekte und deren Ergebnisse besser zu kommunizieren. Der Masterplan Handwerk 2030 enthält in den sechs Kapiteln
- Talente, Qualifizierung und Fachkräfte,
- Flächen für Handwerksbetriebe,
- Innovation und Digitalisierung,
- Betriebsentwicklung,
- Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie
- Mobilität und Verkehr
die Schwerpunkte der zukünftigen gemeinsamen Arbeit. Jedem Kapitel sind klar definierte Ziele vorangestellt. Für jedes Ziel sind Maßnahmen definiert, die einen Beitrag zu dessen Erfüllung leisten. Die Maßnahmen reichen von der Gewinnung neuer Zielgruppen für eine Beschäftigung im Handwerk über die Umsetzung der Gewerbehöfe-Strategie des Senats hin zu einem runden Tisch für Klimaberufe oder Projekte zur Vernetzung von Startups und Handwerksbetrieben.
Der Senat hat sich vorgenommen, mit allen Beteiligten zu untersuchen, wie mehr Frauen für eine Tätigkeit im Handwerk gewonnen werden können. Das umfasst sowohl eine Beschäftigung im Handwerk als auch eine selbstständige Tätigkeit. Diese Arbeit ist sowohl für das Handwerk als auch für die Gleichberechtigung ein Gewinn.
Die Stadt wächst, wird dichter, es werden Tausende Wohnungen gebaut. Vor diesem anspruchsvollen Hintergrund sind im Masterplan klare Vereinbarungen getroffen: Es werden tranchenweise neue Flächen zur Verfügung gestellt und für Gewerbeflächen, die umgewandelt werden, muss Ersatz geschaffen werden. Dafür bieten sich zum Beispiel gestapelte Gewerbehöfe an.
Mit dem Projekt „Innovation Handwerk“ soll die Einbettung des Handwerks im Innovationsökosystem Hamburgs verbessert werden. Dafür will der Senat den Weg für Kooperationen mit Startups anbahnen. Aus dieser Zusammenarbeit lässt sich mit Sicherheit für alle Betriebe viel lernen.
Für Innovation und Digitalisierung steht auch das Mittelstand Digital Zentrum. Als Nachfolgeprojekt von dem Kompetenzzentrum 4.0 kann es auf erfolgreiche Erfahrungen zurückgreifen. Es wird viele weitere Unternehmen auf dem Ziel in die Digitalisierung begleiten.
Das Handwerk umfasst in Hamburg Tausende Betriebe. Doch es können nur so viele sein, wenn regelmäßig neue Betriebe gegründet werden und bestehende Unternehmen Nachfolgerinnen oder Nachfolger finden. Deswegen ist es sinnvoll, Nachfolgeberatung anzubieten, aber auch Neugründungen zu begleiten und mit den nötigen Ressourcen und Kompetenzen auszustatten.
Schließlich erfolgt eine Wertschöpfung nur dann, wenn die Handwerkerinnen und Handwerker am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein können. Wir sind uns der Bedeutung von Verkehr für die Handwerksbetriebe bewusst. Wir sagen ganz deutlich: Überall in der Stadt sollen die Fahrzeuge des Handwerks gut hinkommen und sich aufhalten können. Die Mobilität des Handwerks, da wo motorisierte Fahrzeuge das Mittel der Wahl sind, soll elektrischer werden. Dafür werden wir neue Anreize schaffen.
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