Ausbildungsberufe im Handwerk von A-Z: Zweiradmechatroniker*in
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Ausbildungsberufe im Handwerk von A-ZZweiradmechatroniker*in

Du bekommst nicht genug von dem Film Easy-Rider? Oder stehst du eher auf Mountainbikes? Als Zweirad-Mechatroniker*in hast du die Wahl zwischen Motorrad- und Fahrradtechnik.

Du stellst nicht nur alles, was zwei Räder hat, her, sondern reparierst oder baust die Gefährte auch um. Mess- und Prüfgeräte sind dabei voll im Einsatz und ständig gibt es Innovationen bei den Reparatur- und Diagnosemethoden. Da Motorrad, Motorroller, Mofa und Mokick keine schützenden Karosserien besitzen, müssen sie beim Wartungsdienst gewissenhaft auf Verkehrssicherheit gecheckt werden. Dazu übernimmst du auch Reparaturen, wie zum Beispiel das Ersetzen von verschlissenen oder defekten Bauteilen. Du bist auch im Einsatz, wenn es darum geht, ein Motorrad auf Chopper" zu trimmen und dafür beispielsweise eine lange Gabel oder andere Räder zu montieren. Als Zweirad-Mechatroniker*in musst du dich mit komplex verknüpften Mechatronik- und IT-Systemen auskennen - mit allem hydraulischen Drum und pneumatischen Dran. Dazu kommt die ganze Bandbreite der Baustoffbearbeitung von Metall bis Karbon. 

Du bist aber auch für Fahrräder zuständig. Die "Drahtesel" liegen als umweltfreundliches Verkehrsmittel und als Fitnessgerät voll im Trend. Als Zweirad-Mechatroniker*in wartest und reparierst du alles vom Trekkingrad bis zum rekordverdächtigen Rennrad und auch Elektrobikes. Der/die Kunde/Kundin ist dabei König*in. Egal, ob ein Rad von der Stange oder ein individuelles Liegerad gewünscht wird. Deine Geduld und dein Geschick sind gefragt, um die passenden Einzelteile wie Tretlager, Schalt- und Bremssysteme zusammenzubauen. Beim Beratungs- und Verkaufsgespräch mit deinen Kunden ist Freundlichkeit das A und O. Deine Einsatzorte in diesem Beruf sind die Werkstätten und Verkaufsräume des Zweiradfachhandels. Ist also viel Bewegung drin in diesem Beruf. 



Für die Berufsausbildung ist kein formaler Schulabschluss vorgeschrieben. Die Anforderungen werden vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb festgelegt. Neben dem vom Ausbildungsbetrieb gewünschten Schulabschluss sind sehr häufig die Motivation und Leistungsbereitschaft entscheidende Einstellungskriterien. Auch bereits absolvierte (Schul-) Praktika sind oft von Vorteil.



Es gibt zwei Fachrichtungen zwischen denen gewählt werden muss:

  1. Fahrradtechnik oder
  2. Motorradtechnik

Fachrichtungsübergreifende berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

  • Bedienen von Fahrzeugen und Systemen
  • Außerbetriebnehmen und Inbetriebnehmen von fahrzeugtechnischen Systemen
  • Messen und Prüfen an Systemen
  • Durchführen von Service- und Wartungsarbeiten
  • Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen
  • Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen
  • betriebliche und technische Kommunikation


Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Fahrradtechnik sind:

  • Herstellen und Anpassen von Fahrrädern
  • Durchführen von Service- und Wartungsarbeiten
  • Durchführen von Um- und Nachrüstarbeiten
  • Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen
  • Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen
  • Durchführen von logistischen Maßnahmen
  • Verkauf von Waren und Dienstleistungen


Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Motorradtechnik sind:

  • Durchführen von Service- und Wartungsarbeiten
  • Diagnostizieren von Fehlern und Störungen an Fahrzeugen und Systemen
  • Demontieren, Reparieren und Montieren von Bauteilen, Baugruppen und Systemen
  • Durchführen von Aus-, Um- und Nachrüstarbeiten
  • Untersuchen von Fahrzeugen nach rechtlichen Vorgaben und Richtlinien
  • Herstellen von Fahrzeugen und Bauteilen
  • Verkauf von Waren und Dienstleistungen


Integrativ zu vermittelnde Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sind:

  • Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht
  • Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes
  • Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
  • Umweltschutz
  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Bewerten von Arbeitsergebnissen
  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

Dauer der Ausbildung:
3,5 Jahre

Vergütung Brutto (Mindestvergütung) ab 01.01.2023:
1. Ausbildungsjahr: 610,00 Euro 
2. Ausbildungsjahr: 731,00 Euro 
3. Ausbildungsjahr: 837,00 Euro
4. Ausbildungsjahr: 868,00 Euro  

Vergütung Brutto (Mindestvergütung) ab 01.01.2024:
1. Ausbildungsjahr: 649,00 Euro 
2. Ausbildungsjahr: 766,00 Euro 
3. Ausbildungsjahr: 876,00 Euro
4. Ausbildungsjahr: 909,00 Euro  

Prüfungen:
Teil 1 Gesellenprüfung: Findet zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 1 der Gesellenprüfung mit 30 Prozent gewichtet.
Teil 2 Gesellenprüfung: Findet am Ende der Ausbildungszeit statt. Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 2 der Gesellenprüfung mit 70 Prozent gewichtet.

Zuständig für die Durchführung der Prüfung: 
Zweiradmechaniker-Innung Hamburg 

Berufsschule: 
Berufliche Schule Fahrzeugtechnik (BS 16)

Für jeden anerkannten Ausbildungsberuf gibt es bundeseinheitliche Ausbildungsordnungen. Darin sind z.B. Ausbildungsdauer, Inhalte und Prüfungsanforderungen geregelt. Die aktuellen Ausbildungsordnungen gibt es über das Bundesinstitut für Berufsbildung.

Zu den Ausbildungsordnungen