Job-Turbo Hamburg - Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt
Konrad Schmidt | Jobcenter team.arbeit.hamburg

05.08.2024Kammer unterstützt Kampagne zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt

Sozialbehörde und Arbeitsagentur appellieren an Hamburger Betriebe, Geflüchteten mit geringen Deutschkenntnissen und noch nicht vollständig anerkannten Berufsabschlüssen die Chance auf einen Arbeitsplatz zu geben. Die Servicestelle für Handwerk und Migration der Handwerkskammer begleitet Betriebe und Bewerber

Hamburg, 5. August 2024 – Ende Juli stellten die Hamburger Sozialbehörde, das Jobcenter Hamburg, die Agentur für Arbeit Hamburg und Hamburger Unternehmen auf einer Landespressekonferenz ihre Kampagne zur Integration Geflüchteter in den Hamburger Arbeitsmarkt vor. Diese ist mittlerweile im Hamburger Stadtbild präsent. Die Handwerkskammer Hamburg begrüßt diese Initiative.

In der Pressemitteilung der Initiatoren vom 22. Juli heißt es: „Hamburg ist bei der Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt bereits auf einem guten Weg: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus den Top-8-Asylherkunftsländern und die Beschäftigung ukrainischer Staatsangehöriger hat sich in Hamburg, trotz der schwierigen konjunkturellen Lage, in den vergangenen Jahren seit 2015 vervierfacht – mit weiter steigender Tendenz. Von insgesamt 1,073 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hamburg stammen rund 29.400 aus den acht häufigsten Asylherkunftsländern Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Damit ist Hamburg im Vergleich zu den Beschäftigungsquoten der anderen Bundesländer auf der Spitzenposition. Mit einem Zuwachs der Beschäftigung der ukrainischen Geflüchteten von rund 8.200 seit Februar 2022 hat sich die Beschäftigung nahezu vervierfacht.

Viele der hier in Hamburg lebenden Geflüchteten haben bereits einen Integrationskurs absolviert, verfügen über grundlegende Deutschkenntnisse und sind bereit für einen Neustart auf dem Hamburger Arbeitsmarkt. Die Kampagne soll nun noch mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber animieren, Geflüchtete einzustellen und auf pragmatische Lösungen beim weiteren Spracherwerb zu setzen. Berufsabschlüsse können berufsbegleitend anerkannt und erforderliche berufsbezogene Qualifikationen auch „on the job“ erworben werden. Vier Hamburger Unternehmen, die geflüchteten Menschen eine Chance auf dem Hamburger Arbeitsmarkt gegeben haben – die Hamburger Sparkasse (Haspa), die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), das Drogeriemarkt-Unternehmen budni und der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Hamburg) – unterstützten die Kampagne mit einer Botschaft an die Hamburger Wirtschaft: Geben Sie geflüchteten Menschen eine Chance! Melden Sie offene Stellen dem Arbeitgeber-Service Hamburg!

Die Integration geflüchteter Menschen in Arbeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller am Arbeitsmarkt tätigen Akteure. Das Hamburg Welcome Center, die Agentur für Arbeit und das Hamburger Jobcenter intensivieren deshalb die Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern, Verbänden und Kammern, z. B. mit „Matching-Aktionen“ wie etwa Jobmessen und Bewerbertagen. Der Arbeitgeber-Service Hamburg unterstützt Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit individueller Beratung rund um das Thema Personal, Angebote für den passgenauen Spracherwerb am Arbeitsplatz durch Job-Berufssprachkurse und finanziellen Fördermöglichkeiten. Dieser Service ist kostenfrei.“

Die Handwerkskammer bündelt ihre Integrations-Angebote im Rahmen des IQ Netzwerks Hamburg (Integration durch Qualifizierung) in der Servicestelle für Handwerk und Migration:

  • Das Projekt Anerkennung ansteuern berät Menschen mit Berufsabschlüssen aus dem Ausland zu Möglichkeiten der Anerkennung und begleitet in diesem Prozess.
  • Die Qualifizierung Perspektive Umwelttechnik vermittelt fachliche Inhalte und praxisnahe Einblicke mit Anschlussperspektiven in das Berufsfeld.
  • Das Team von Jobstart begleiten schafft Einstiege in den Arbeitsmarkt für Zugewanderte mit Berufserfahrung und berät Handwerksbetriebe bei deren Einstellung.