Rahmenbedingungen für das Hamburger HandwerkMasterplan Handwerk 2030
Das Handwerk ist für unsere Stadt von herausragender wirtschaftspolitischer Bedeutung: Seine rund 15.000 Betriebe beschäftigen ca. 105.000 Menschen, gemeinsam stehen sie für einen jährlichen Nettoumsatz in Höhe von 11,6 Mrd. Euro (2019).
Es spielt zudem bei der Ausbildung von Fachkräften eine besondere Rolle: Die starke Ausbildungsleistung der Betriebe leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Hamburg auch in Zukunft durch gutes Handwerk moderner, umweltfreundlicher und lebenswerter zu machen. Zudem öffnet sie jungen Menschen Türen zu produktiven und sinnerfüllten Berufswegen.
Das Handwerk ist eine „Wirtschaftsmacht von nebenan“, die in geringerem Umfang von Globalisierungstendenzen betroffen ist als andere Branchen. Es ist geprägt durch kleinteilige Strukturen und die persönliche Verantwortlichkeit von Inhaberinnen und Inhabern. All das macht das Handwerk zu einem Stabilitätsfaktor für die Hamburger Wirtschaft – auch und gerade in schwierigen Zeiten.
Zudem ist Handwerk als Ermöglicher der technischen Umsetzung von Innovationen, etwa im Klimaschutz, unersetzlich. Zukunftsweisende Entwicklungen – sei es in der Energieeffizienz, beim Ausbau erneuerbarer Energien oder beim Thema smart Home – brauchen die Kompetenz des Handwerks, das die Technik von morgen in Hamburgs Gebäuden und Anlagen Wirklichkeit werden lässt.
Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg und die Handwerkskammer Hamburg als Interessenvertretung der Betriebe und Beschäftigten des Hamburger Handwerks arbeiten deshalb eng zusammen, um Hamburgs Handwerk zu sichern und weiterzuentwickeln. Dazu vereinbaren sie den „Masterplan Handwerk 2030“ als gemeinsame Strategie für die Handwerkspolitik der vor uns liegenden Jahre.
Im Jahr 2011 haben Senat und Kammer erstmalig eine solche Vereinbarung geschlossen. Mit dem „Masterplan Handwerk 2020“ haben wir seinerzeit die Lage des Handwerks analysiert, gemeinsame Ziele definiert und Maßnahmen eingeleitet. In den darauffolgenden Jahren haben wir regelmäßig über die Umsetzung dieser Strategie berichtet – zuletzt im Jahr 2019.
Auch in den Jahren 2020 und 2021, die unter dem Zeichen der Pandemie standen, konnten wir auf der Basis des ersten Masterplans in enger Zusammenarbeit Erfolge verzeichnen: Die Stadt hat den Rahmen für das Projekt „Innovation Handwerk“ geschaffen und mit „Hamburg Digital“ eine Digitalisierungsförderung auch für die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks aufgelegt; der Kammer gelang die Weiterentwicklung und Fortführung des Mittelstand Kompetenzzentrums 4.0; die Stadt hat das Landesprogramm „Qualifizierung im Handwerk“ für weitere Jahre gesichert. Neue, für das Handwerk attraktive Standorte konnten geschaffen werden, wie zum Beispiel die auch für Handwerksbetriebe entwickelten Gewerbehöfe „Built in Barmbek“ am Holsteinischen Kamp und der „Werkhof Rissen“ an der Alten Sülldorfer Landstraße.
Der „Masterplan Handwerk 2020“ hat sich damit bis zuletzt als gemeinsamer Handlungsrahmen bewährt. Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, eine neue Vereinbarung für die Zeit bis 2030 zu schließen. Wir wollen gemeinsam die fortwährenden und neuen Herausforderungen dieser Zeit angehen, damit das Hamburger Handwerk gut gewappnet in die Zukunft schreitet.
Über die Ergebnisse unserer Arbeit werden wir weiterhin regelmäßig berichten, damit für das Handwerk und die Öffentlichkeit stets transparent ist, was Kammer und Senat gemeinsam unternehmen. Die Form dieser Berichterstattung wollen wir modernisieren, damit die Informationen zugänglich und erfahrbar sind. So werden wir alle zwei Jahre Ergebnisse bilanzieren, die Analyse fortführen, Diagnosen überprüfen und flexibel auf Entwicklungen reagieren. Unsere Stadt braucht ein starkes Handwerk – mit dem „Masterplan Handwerk 2030“ wollen wir als zuverlässige Partner auch in den kommenden Jahren sicherstellen, dass die Rahmenbedingungen stimmen.