Frauen im Hamburger Handwerk
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05.08.2024Unternehmensübernahmen steigern Investitionen und Umsätze

Nachfolgemonitor zeigt: Anteil von Frauen in Hamburg überdurchschnittlich hoch. Handwerkskammer, Handelskammer und Bürgschaftsbank legen ersten gemeinsamen Nachfolgemonitor für Hamburg vor

Hamburg, 5. August 2024 – Unternehmensübernahmen können zu einem Investitionsschub und Umsatz- sowie Gewinnsteigerungen führen. Laut dem ersten Nachfolgemonitor von Bürgschaftsbank, Handwerkskammer und Handelskammer Hamburg, der die Entwicklung von 2014 bis 2022 untersucht, nehmen Nachfolgerinnen und Nachfolger erhebliche Investitionen in den übernommenen Unternehmen vor. Das führt dazu, dass rund 80 % der Unternehmen das ursprüngliche Umsatzniveau nach der Übernahme erreichen und sogar übertreffen. Der Anteil von Frauen, die ein Unternehmen übernommen haben, beträgt 28 %. Damit liegt Hamburg deutschlandweit auf dem 3. Platz.  

Erfolgreiche Unternehmensübernahmen sind für die Hamburger Wirtschaft entscheidend: Die „Baby-Boomer“ treten allmählich ab – oftmals ohne, dass die Nachfolge geklärt ist. Ergebnis ist, dass viele - vor allem mittelständische Unternehmen - nicht weiter existieren. Arbeitsplätze gehen verloren und die wirtschaftliche Stärke Hamburgs leidet. Handwerkskammer und Handelskammer gehen von 23.000 (18.500 Handelskammer, 4.500 Handwerkskammer) Betriebsinhabern im Alter ab 57 Jahren aus, die sich bereits mit einer Nachfolgelösung beschäftigen sollten.  

Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg: „Eine Firma zu übernehmen lohnt sich nicht nur für Unternehmer, sondern auch für unseren Wirtschaftsstandort. Denn ohne die Weiterführung der Betriebe stehen Arbeitsplätze, unsere Wettbewerbsfähigkeit und letztendlich auch Lebensqualität auf dem Spiel. Die Wirtschaft ist gemeinsam mit der Politik gefordert, Unternehmensnachfolge neu zu denken, Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen und bürokratische Hürden abzubauen. Ganz im Sinne unserer Standortstrategie Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wovon?” 

Christoph Herting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hamburg: „Die Daten des Nachfolgemonitors für Hamburg zeigen, dass Übernahmen im Handwerk gerade in Hamburg besonders attraktiv sind: Beim Umsatz im Übergabejahr schneiden Hamburger Handwerkerinnen und Handwerker im Durchschnitt deutlich besser ab als ihre bundesdeutschen Berufskollegen. Der Anteil der Team-Nachfolgen liegt über dem Bundesdurchschnitt und sowohl vor Corona als auch danach zeigten Hamburger Betriebe nach einer Übergabe die besten Fortschritte bei ihrer Bonität. Aber der Markt ist im Umbruch - klassische Nachfolgen werden seit einiger Zeit schwieriger. Hier kann und muss die Politik etwas tun, etwa mit besseren Rahmenbedingungen im Steuerrecht und mit zeitgemäßen Förderbedingungen für die Nachfolgefinanzierung, gerade im Lichte der Zinswende." 

Stefanie Huppmann, Geschäftsführerin der Bürgschaftsbank: „Die Nachfolge in Hamburger Unternehmen ist ein wichtiger Faktor für den Fortbestand und die Weiterentwicklung unserer lokalen Wirtschaft. Der Nachfolgemonitor zeigt deutlich, dass es nicht nur darum geht, die richtigen Nachfolger zu finden, sondern auch darum, diese umfassend zu unterstützen und auf ihre künftigen Rollen vorzubereiten. Die Übergabe eines Unternehmens ist eine Chance, neue Impulse zu setzen und das Unternehmen fit für die Zukunft zu machen." 

Kernzahlen des Nachfolgemonitors 

  • Der Anteil der übernehmenden Frauen ist mit 28 % im deutschlandweiten Vergleich sehr hoch, Hamburg liegt hier auf Platz 3.  
  • Das Durchschnittsalter der Hamburger Inhaber, die ein Unternehmen übergeben möchten, ist auf 63,3 Jahre angestiegen. Das Durchschnittsalter der Übernehmenden liegt bei 39,6 Jahren.  
  • Rund 80 % der Unternehmen erreichen und übertreffen nach der Übernahme das ursprüngliche Umsatzniveau. Rund 60 % erreichen und übertreffen das ursprüngliche Gewinnniveau. 

Christiane Engelhardt

Pressesprecherin

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